„Kurzanleitung“

Segeln für Anfänger

Wintersegeln in Malta

Hier eine kurze informelle Segeleinführung für Segelanfänger ohne Vorwissen:

Segelstellung zum Wind

Um die Segelstellung zu kontrollieren, verwendet man Leinen, die als Schoten bezeichnet werden.
Bei einem Slup-getakeltem Segelboot, also Segelboot mit einem Mast und 2 Segeln – dem Vorsegel vorne und dem an einem Baum (am Mast befestigte „Querstange“) gefahrenem Großsegel – gibt es zwei Vorschoten und eine Großschot.
Die Großschot ist mit dem (Groß-)baum verbunden. Fiert man die Großschot (Leine geben), so kann sich der Baum nach „außen“ bewegen und das Segel wird offener. Nimmt man die Großschot und damit das Großsegel dicht, wird der Baum mittig gehalten.

Es gibt zwei Vorschoten, da das Vorsegel entweder an Steuerbord (rechts in Fahrtrichtung) oder Backbord (links in Fahrtrichtung) gefahren werden kann, je nach Windrichtung.
Fiert man die Vorschot, so kann sich das Vorsegel nach außen bewegen: das Vorsegel wird offener. Nimmt man die Vorschot und damit das Vorsegel dicht, so wird der Anstellwinkel zwischen Segel und Schiffsmitte geringer.

Als Faustregel kann man sagen: Die Segel sollten stets so offen wie möglich gefahren werden.
Das bedeutet, man „fiert“ (Leine geben) die Segel solange, bis sie „killen“ (flattern) und nimmt die Segel dichter bis der Vorbauch im Vorliek (Ausbauchung in entgegengesetzte Seite im vorderen Teil des Segels) verschwindet.
Oder: Man luvt vorsichtig an (Bug in Windrichtung drehen), bis am Segel ein kleiner Vorbauch erscheint und fällt dann ab (Bug vom Wind wegdrehen) bis der Vorbauch verschwindet.

Unter Segeln kann man jedes Ziel direkt erreichen, das sich nicht in einem Sektor von 45° rechts bzw. 45° links von der Windrichtung befindet. Das bedeutet, dass ein Winkel von ca. 90° nicht direkt unter Segeln zu erreichen ist.
Um ein Ziel in diesem Bereich zu erreichen, kreuzt man, das heißt man segelt am Wind (Segel so dicht wie möglich) und wendet regelmäßig (Manöver, bei dem der Bug durch den Wind geht und nach dem der Wind von der anderen Seite ins Segel trifft).

Segelsetzen

Zum Setzen der Segel ist wichtig, dass kein Zug auf den Segeln ist. Das ist dann gegeben, wenn der Wind in Schiffsrichtung von vorne kommt und die Schoten lose sind.
Durch ziehen am Großfall oder Fockfall wird das entsprechende Segel hochgezogen (heißen).